Meine Brüder und Schwestern im Norden

Trailer “Meine Brüder und Schwestern im Norden” (2016)

Synopsis

Wer weiß außerhalb des Landes wirklich etwas über Nordkorea? Was wir von diesem abgeschotteten Land zu sehen und zu hören bekommen, ist immer das gleiche: Militär-Paraden mit Panzern und Raketen, Soldaten und Soldatinnen, die wie Roboter marschieren, Kriegsdrohungen, Hungersnöte, abgemagerte Kinder und nicht zuletzt die drei Generationen von scheinbar wahnsinnigen Diktatoren und die ihnen hysterisch huldigende Gefolgschaft.

Sung-Hyung Cho geht diesen Fragen nach, mitten drin – in Nordkorea: MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IM NORDEN porträtiert die Menschen hinter den hartnäckigen Klischees und Stereotypen eines unverstandenen Landes und gibt Einblicke hinter die protzige Propagandafassade einer uns verschlossenen Lebenswelt. […]
(Text: Farbfilm Verleih)

AllgemeinDokumentarfilm, D, 2016
FormatKinoproduktion, 16:9 (1:1,78), 106 Minuten
Regie / BuchSung-Hyung Cho
KameraThomas Schneider, Julia Daschner
SchnittFabian Oberhem, Ji-Hyun Lim
TonBernd von Bassewitz
MusikPeyman Yazdanian
ProduktionAndreas Banz, Dirk Engelhardt (Kundschafter Filmproduktion)
Film ansehenüber Amazon, über iTunes

14 Gedanken zu „Meine Brüder und Schwestern im Norden“

  1. Liebe Sung-Hyung Cho,

    vielen Dank für die Einblicke in Nordkorea, die Sie uns in letzter Zeit geschenkt haben. Das Bild des Landes in unseren (westlichen) Medien erschien mir immer schon völlig verzerrt. Niemand weiß irgendetwas, aber alle bilden sich ständig Urteile. Und zwar immer negativ und vom ganz hohen Ross herab, mit typisch westlicher Arroganz.

    Am Tag des Treffens der beiden Staatsmänner Kim und Trump schaute ich phasenweise die Übertragung bei Phoenix, wo Sie zu Gast waren. Der – unsägliche – Moderator Florian Bauer fragte Sie irgendwann nach z.B. den angeblich in Straflagern inhaftierten Familienangehörigen von Nordkoreanertn, die mit dem Süden Kontakte hätten. Ihr Versuch einer Antwort – ruhig und sachlich, gefiel dem Moderator nicht. Sie meinten, man solle skeptisch sein, auch Amnesty International sei da nicht unbedingt glaubwürdig. Sie begründeten das auch sofort, aber bevor Sie zu Ende kamen, fiel er Ihnen brüsk ins Wort, wusste alles besser (sic!) und seine Tiraden gipfelten in dem Ausspruch: “Sie müssen mich ausreden lassen!” Also nicht der Gast darf ausreden, sondern der rechthaberische Moderator, der Korea überhaupt nicht kennt, die Sprache nicht spricht und offenbar Opfer seiner eigenen Propaganda ist.

    Leider kann ich die Sendung nirgends als Aufzeichnung finden. Deshalb wollte ich hier meine Eindrücke wiedergeben. Ich bin keineswegs naiv, was Nordkorea betrifft. Ich wünsche mir nur eine sachliche und faire Berichterstattung – auch etwa über Russland, Syrien, den Iran usw.

    Nur bei ganz seltenen Gelegenheiten bekommen wir Menschen wie Sie zu sehen und hören, die uns ein anderes Bild vermitteln und die nicht voreingenommen ans Werk gehen, sondern an der Wahrheit interessiert sind – auch wenn sie einmal nicht dem allgemeinen Weltbild entspricht bzw. dem, das uns die Medien zu vermitteln versuchen. Dafür meinen herzlichen Dank. Ich sage aber voraus, dass wir Sie nicht mehr häufig sehen werden bei diesen Sendern. Es wird Ihnen ergehen wie z.B. Gabriele Krone-Schmalz oder Karin Leukefeld. Ich hoffe, Sie bleiben trotzdem so wahrhaftig, auch wenn man Sie demnächst vielleicht als “Kim-Versteherin” titulieren wird. Es gibt viele Menschen, die das durchschauen, uns es werden jeden Tag mehr.

  2. Hallo Sung-Hyung Cho 🙂
    Ich gucke grade deine Doku “meine Brüder und Schwestern in Nordkorea” super Doku 🙂
    Ich habe da mal eine Frage wie habt ihr es geschafft den Führer kim jong il im Schwimmbad zu Filmen? Ich habe schon einige Dokus über Nordkorea und da wurde es immer strengstens verboten ihn zu Filmen…

    1. Huhu Christain,
      wir haben nicht extra das Führerbild aufgenommen, sondern nur unseren Protagonisten in seinem Arbeitsalltag begleitet. Für uns selbst war es eine willkommene Überraschung, dass wir den Protagonisten vor dem Führerbild drehen durften :))

    2. Wir haben ähnliches erlebt. Umso mehr: was für eine tolle Leistung von Ihnen und Ihrem Team, Frau Cho!

  3. (Montag, 25-09-17 00:02)

    Ich habe in den letzten Wochen sowohl Ihren Film “Meine Brüder und Schwestern…” als auch Ihren Auftritt in der “Phoenix Runde” gesehen und möchte Ihnen für beides Danken! Es ist sehr inspirierend und schenkt Mut und Hoffnung, daß es auch Ansichten, Vorschläge und Ansätze wie die Ihre gibt!
    Ihre Ehrlichkeit,im Interview zB wenn Sie sagen: “Wir Koreaner sind etwas rassistisch”!!! 😀 – so was würden die wenigsten Deutschen oder US Bürger, wahrscheinlich auch nicht so viele Koreaner, in dem Mund nehmen, egal wie wahr es ist. Ferner, Sie bringen Objektivität und Ausgleich in diese Themen. Also die Themen “Koreakrieg” und den “alten Kommunismus vs Kapitalismus Widerspruch” bzw. “westl. Demokratie” vs. “was auch immer halt wo anders ist und >wir< uns die Arroganz herausnehmen darüber zu urteilen und ein Rezept zu verschreiben, daß in erster Linie in >unserem< Interesse ist, während >wir< (Deutsche, Europäer, US Amerikaner) eigentlich nicht wirklich moralisch überlegen sind, sondern, wie schon seit ein paar hundert Jahren, nur chauvinistisch & rassistisch, ohne eben diese Achillesferse selbst wahrzunehmen oder wahrnehmen zu wollen". Bei diesen "bis aufs Blut" Streitthemen, bleiben Sie "cool", egal mit wie schlecht informierten, sturen Leuten Sie konfrontiert werden. Ich sehe so etwas viel zu selten. Deswegen Danke nochmal!

  4. Verehrte Frau Sung-Hyung,
    ich habe kürzlich im deutschen Fernsehen zweimal Ihre Perspektive zur sogenannten Nordkoreaproblematik gesehen und gehört. Auch wenn man als Aussenstehender nicht alles beurteilen kann, so sind Ihre Argumente retrospektiv aus der langen Geschichte der koreanischen Halbinsel und introspektiv aus den Bedürfnissen, Wünschen und Hoffnungen der Menschen mehr als nur nachvollziehbar nämlich empathisch richtig.
    Danke für eine Stimme der Vernunft und Empathie!
    Politisch muss ein ‘Freeze for Freeze’ der öffentlich diskutierte, nächste Schritt sein.

  5. Diese Seiten sind zwar eher dem Film vorbehalten, wie Sie sich heute aber in der TV Phoenix-Runde herzhaft, informiert und beredt für Korea,-ob Süd, ob Nord- geschlagen haben, hat mir so sehr imponiert, dass ich mir erlaube, es hier kund zu tun. Empfand sogar einen gewissen Berufsstolz, weil Sie sich als Filmemacherin in der Runde der männlichen Experten glänzend behaupteten. Wenn nur unsere koreanische Nachbarin aus dem gleichen Holz wäre!
    Dann könnte ich mit ihr über mehr Dinge reden als nur über schon wieder geklaute Fahrräder, den Schmutz im Treppenhaus und den Lärm in Neukölln. Aber sie ist ja auch mit einem Deutschen verheiratet u. aus Stuttgart (“Kehrwoche”) hierhergezogen.
    Danke für Ihre Bereicherung einer sonst eher schnarchnahen FS-Sendung und alles Gute.
    Malte Ludin

  6. Liebe Sung-hyung Cho,
    gerade habe ich in der ARD-Mediathek “Meine Brüder und Schwestern…” gesehen und möchte ihnen herzlich danken. Ich bin sehr berührt von vielen Szenen und Gesprächen. Wie Sie es schaffen, die Menschen in ihrer Menschlichkeit und Würde zu zeigen, geht mir zu Herzen. Ich glaube, Sie konnten sogar etwas von dem Lebensgefühl transportieren.
    In der DDR aufgewachsen, kommt mir einiges bekannt vor, vielleicht gerade diese Mischung aus Ideologie und Normalität, die dann gelebtes Leben ist.

    Leider habe ich es versäumt, bei der Vorstellung des Films in Rostock dabei zu sein.
    Aber schön, dass ich Ihre Arbeit jetzt auf diesem Wege entdeckt habe.
    Herzliche Grüße
    Susanne Prill

  7. Hallo Frau Cho,
    Danke für Ihren Film “Meine Brüder und Schwestern in Nordkorea” und danke dafür, daß Sie so eine freundliche, einladende Website betreiben und ich Ihnen zu Ihrer Arbeit schreiben kann. Ebenso wie schon “Full Metal Village” hat mich “Meine Brüder und Schwestern in Nordkorea” sehr berührt. Ich bin bisher Nordkorea nicht näher gekommen als durch das Lesen von “Pjöng Yang” von Guy Delisle, “Das geraubte Leben des Waisen Jun Do” von Adam Johnson, die Website des Tourismusverbandes, fürchterliche Berichte über das Elend, das dort in Konzentrationslagern erlitten wird und zuletzt die Berichte über das Schicksal von Otto Warmbier. Ihr Film eröffnete mir die Möglichkeit, Orte und Menschen dieses Landes zu erleben (vom bequemen Sofa aus!) und ihren Stimmen zuzuhören. Ich habe Ihren Film gestern Abend in der Mediathek angesehen, er hat sehr mein Mitgefühl für die Menschen, die ich gesehen habe, geweckt und viele Fragen für mich aufgeworfen. Sie leisten wundervolle, sehr wertvolle, sehr schöne Arbeit. Ich freue mich, daß Sie ihr Projekt verwirklichen konnten und wünsche Ihnen viel Energie, gute Gesundheit und Glück für alles, was noch kommt und Sie sich wünschen. Bravo!

  8. Hallo,
    ich habe heute Morgen Ihr Interview mit Eske Bro auf SWR2 gehört und bin sehr berührt. Vielen Dank für Ihren offenen Blick und ihren Optimismus!
    Johannes Stürmer

  9. Liebe Sung-Hyung,
    wir waren letztes Jahr (2015) in Nordkorea. Seitdem lässt uns dieses Land nicht mehr los – und nun noch die wundervollen “Brüder und Schwestern…”
    Als Touristen konnten wir damals nicht wirklich mit den Menschen in Kontakt geraten, zu viel war inszeniert (der Kindergarten in Chongsan-ri…) – aber wenn man “mit dem Herzen sehen” kann, erahnt man ein wenig von ganz normalen, herzlichen und eigentlich sehr neugierigen Menschen. Und in Ihren Film ahnt man nicht nur, sondern erfährt. Ihr Film hat uns sehr berührt, gerade wenn wir daran denken, was wir auch selbst dort gesehen haben, an die Verhältnisse in denen diese Menschen leben müssen und vor allem: was dieses Leben mit und aus den Menschen macht. Und trotz allem sind sie herzlich, fröhlich, haben Pläne für die Zukunft…das lässt hoffen.
    Vielen vielen Dank für diesen tollen Film!
    Jens & Tamara

  10. Liebe Song-Hyung,

    ja das war ja eine Überraschung! Gestern habe ich Ihre Dokumentation über Nordkorea gesehen. Vorweg: Sie haben eine große Gabe, offen zuzuhören und kluge unvoreingenommene Fragen zu stellen. Jeder Journalist sollte sich Ihren Film ansehen.
    Zugleich hat mich Ihre Dokumentation verblüfft und verwirrt. Auf der einen Seite entlarvt sich das sozialistische System durch seine unfreiwillige Komik selbst. Auf der anderen Seite offenbaren die “Vorzeige”-Sozialisten im persönlichen Gespräch mit Ihnen so viel Wärme und Menschlichkeit, dass man den Eindruck gewinnt: Das totatalitäre System in Nordkorea schafft es nicht einmal, die Charaktere seiner linientreuesten Anhänger zu deformieren. Wie kann das sein?
    Am Ende habe ich alle Nordkoreaner in Ihrem Film lieb gewonnen (Sie auch). Vielleicht sollte ich mich nun auch mit den Seiten beschäftigen, die Sie nicht im Film zeigen konnten? Wahrscheinlich gibt es auch viele unglückliche Menschen und zahlreiche Opfer des Systems in Südkorea?

    PS: Ich arbeite beruflich viel für große Konzerne und da gibt es einige Parallelen zur Propaganda in Nordkorea. Die Strategien der Führungskräfte werden in unserem System ebenso geschönt und verklärt, öffentliche Kritik an Managern ist tabu. Und natürlich werden in der internen Kommunikationen vor allem Vorzeigeprojekte und -Mitarbeiter präsentiert.
    Vielleicht sollten Sie mal eine Dokumentation über einen deutschen Großkonzern machen?
    Danke nochmal für Ihren tollen Film!
    Thomas van Laak

  11. Liebe Frau Cho,
    habe heute Rüdiger Frank (und auch Uwe Schmelter) von Ihrem tollen film und der klugen Diskussion erzählt. Rüdiger Frank schrieb zurück: Lieber Herr Geier,
    das freut mich sehr, vielen Dank. Frau Cho macht eine wirklich beeindruckende Arbeit.
    Herzliche Grüße,
    Ihr
    Rüdiger Frank

  12. Ich war gestern im Mousonturm zur Eröffnung des Lichter Filmfestivals. Vielen Dank für Ihren wunderbaren Film ” meine Brüder und Schwestern…”. Sie haben uns MENSCHEN gezeigt, liebenswürdig, herzlich, unsicher oder mit festen Überzeugungen (Tiger-Oma :-))Menschen mit vielen Facetten. Und wer aufmerksam zugeschaut und zugehört hat, konnte viel mehr lernen als durch die Beiträge mit vorgefertigten Meinungen. Ich habe oft den Kopf geschüttelt, den Mund nicht mehr zugekriegt, die Augen ungläubig aufgerissen, gelächelt, gelacht, mitgefühlt und sogar ein Tränchen weg gewischt. Lassen Sie Sich nicht entmutigen, ich hoffe, Ihr Film wird überall gezeigt! Danke nochmal. Herzliche Grüße

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