Synopsis
Das Doppelporträt zweier junger koreanischer Frauen: Die eine studiert Musik in Nordkorea, die andere internationale Beziehungen in Südkorea. Im 70. Jahr der Trennung Koreas begab sich die südkoreanische Dokumentarfilmerin Sung-Hyung Cho zwischen die Fronten und entdeckt im Leben der beiden Frauen auf beiden Seiten Koreas frappierende Ähnlichkeiten.
Bang Gye Yong (22) aus Nordkorea studiert an der Musikschule von Pjöngjang klassischen Gesang.. Hu Sun Gyung (21) im südkoreanischen Seoul spielt in einer Punk-Band. Beide sind ehrgeizig und stammen aus gut situiertem Hause, haben jedoch den letzten Schritt zur “asiatischen Tigerin” nicht geschafft. Die Funktionärstochter Bang Gye Yong kann nach Ansicht ihrer Lehrer noch nicht glaubwürdig genug vom großen Hunger und dem Führer singen, und ihr südkoreanisches Pendant hat es trotz einer Jugend zwischen Schule und Nachhilfeunterricht nicht an eine der Elite-Universitäten geschafft.
Nach sieben Jahrzehnten Trennung der beiden koreanischen Staaten bewegt sich die in Deutschland lebende Dokumentarfilmerin Sung-Hyung Cho (“Full Metal Village”, “Endstation der Sehnsüchte”) entlang vermeintlich unüberwindbarer, feindlicher Linien. Im Spannungsfeld von Nord und Süd gelingen der Regisseurin Beobachtungen des Lebens der jungen Frauen, die zum Sinnbild der konkurrierenden Systeme von Kommunismus und Kapitalismus werden. “Zwei Stimmen aus Korea” stellt dabei Nord- und Südkorea nicht wertend gegenüber, sondern zeigt Vergleichbares und Ähnlichkeiten im Leben der Menschen dies- und jenseits der entmilitarisierten Zone. Damit versucht die Filmemacherin einen Dialog in Gang zu setzen – mit der Hoffnung auf Entspannung und Annäherung. (Text: 3sat)
Allgemein | Dokumentarfilm, D, 2016 |
Format | TV 16:9 (1:1,78), 80 Minuten |
Regie / Buch | Sung-Hyung Cho |
Kamera | Thomas Schneider, Julia Daschner |
Schnitt | Fabian Oberhem, Ji-Hyun Lim |
Ton | Bernd von Bassewitz |
Musik | Danpyunsun |
Produktion | 3sat und Kundschafter Filmproduktion |
Film ansehen | 3sat |