ich habe lange keinen Blogeintrag über die Tour geschrieben. Es ist endlich mal Zeit, den Blog über die Tour fortzusetzen, damit ich mit dem Film endlich abschliessen kann.
Ich war sonst noch in Lübeck, Hamburg, Sheffield UK, Lich, Ochsenfurt, Esslingen, Bonn und Bochum. Mal volles Haus wie in Lübeck oder Hamburg, mal trostlos leer wie in Ochsenfurt und Esslingen. In Ochsenfurt war der Kinoleiter mehr enttäuscht als ich, und er versuchte mit seiner kurvenreichen Lebensgeschichte als Musiker, mich aufzumuntern. Aber seine Geschichte war so traurig, dass ich mehr Depression bekam. Nachhinein finde ich den Abend mit 7 Zuschauern doch sehr amüsant. Bei der letzten Tourstation im Programmkino “Endstation”(!) in Bochum war es dann ausverkauft. Einige mussten sich auf den Boden hinsetzen. Ein richtig volles Haus mit sehr guter Stimmung. So war es dann für mich auch ein guter Abschluss.
Es gibt sicherlich vieles, was ich während der Tour gelernt habe. Eine existenzwichtige Lektion für mich als Filmemacherin ist, dass man sich einen Dokfilm anschaut meist nur wegen des Themas. Nicht weil der Film gut gemacht oder unterhaltsam ist. Sondern wirklich ausschließlich wegen des Themas geht man hier ins Kino, um einen nicht fiktionalen Film zu gucken. Für einen fiktionalen Film spielen andere Aspekte wichtige Rolle wie Beliebtheit der Schauspieler, Unterhaltungswerte oder ästhetische Qualität des Films etc. Ich musste schließlich lernen, dass sich sehr wenige Menschen hier im Lande für Korea interessieren. Korea und Koreanerinnen wecken nämlich kein Interesse bei deutschen Zuschauern. Die koreanischen Mitbürger gehen selten ins Kino.
Die Diskrepanz zwischen der Resonanz, wie gut der Film ankam, und der Zuschauerzahl, wie viele Zuschauer insgesamt den Film sahen, ist schockierend und zugleich lehrreich für mich. Mit dem Anspruch, mit einem unterhaltsamen Dokfilm ein breites Publikum zu erreichen, bin ich dieses Mal auf die Nase gefallen. Aber die echten Begegnungen, die ich auf der Tour erleben durfte, und eure Emails und Einsträge haben mich sehr gestärkt und glücklich gemacht.
Vielen herzlichen Dank für Eure Interesse und Unterstützungen! Ich schliesse hiermit mit “Endstation der Sehnsüchte” ab, um mich künftig meinem dritten Heimatfilm über Ostdeutschland widmen zu können. Mal schauen, wohin die Zukunft mich führen wird.